Es ist angerichtet! Was Selbstversorger-Kunden wollen

27. November 2023

DENDRON akademie in der Presse

Das Home-Farming hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Gesundes Gemüse, Obst und Nüsse werden in Deutschland in großen Mengen importiert – das macht den Eigenanbau attraktiv.

Doch dem Enthusiasmus der Hobby-Selbstversorger gilt es kräftig unter die Arme zu greifen. In Fragen von Kontinuität, Nachhaltigkeit und Nutzung der Vielfalt schlummert jede Menge ungenutztes Potential. In den Grünen Aussichten haben wir Sie bereits in Hallers Klimabaumschule und in New Yorks Community Gärten entführt. Heute bestellen wir den Acker für den perfekten Verkauf der Selbstver­sorger-Sortimente.

 

Erfolgsmeldungen aus Farm-Land

Der idealistische Hype um die Selbstversorgung entbrennt beim Kunden jedes Frühjahr aufs Neue. Da gilt es anzusetzen, denn durch lückiges Handling und fehlende Informationen am POS verliert der Handel bislang das Kunden-Interesse übers Jahr.

  • Schritt No.1 = Dem Selbstversorger-Sortimenten ganzjährig einen festen Platz auf der Verkaufs­fläche einräumen.
  • Schritt No.2 = Diesen Raum nutzen, um den eigenen Laden als ideengebendes Vorbild, reiche Informationsquelle und Hort der Vielfalt zu inszenieren.

Die Wurzelfrage für den Handel lautet: Wie lässt sich das komplexe Wissens-Thema „Selbstversorgung“ einfach, konsumig und nachhaltig präsentieren?

 

Vormachen: Gemüse als Dauerbrenner

Eine besondere Bedeutung kommt dem 4-Jahreszeiten-Gärtnern zu. Das Gemüse-Spektakel von März bis Mai darf auch zu anderen Jahreszeiten stattfinden. In der Realität geht dem Handel bereits ab Mitte Juli die Puste aus und das Sommerloch wird eigenmächtig verstärkt.

Mit einer perfekten Kombination aus Angebot und Information wird der Verkauf für die zweite Pflanz-Runde befeuert. Bis wann lassen sich Blumenkohl, Fenchel oder Rote Bete für die Herbst-Ernte nachpflanzen? Was ist die perfekte Folgekultur nach Tomate, Zucchini und Co.? Wo liegen die Herausforderungen einer Herbstkultur? Genau diese Informationen brauchen die Hobby-Gärtner am POS kurz und knackig präsentiert.

Um die Kunden für die Selbstversorgung im Späterbst oder zeitigen Frühjahr zu aktivieren, braucht es zusätzlich starke Inspirationen mit Erlebnisfaktor! Die Menschen wollen live sehen, wie noch im November Grünkohl, Spinat und Radicchio Schau-Beete und Gewächshäuser füllen. Zeitig im Jahr möchten die Kunden in Treibkästen und Modell-Hochbeeten entdecken, wie Winterportulak, Feldsalat und Radieschen keimen. Das animiert und regt zum Nachmachen an!

 

Inspirieren: Obstgehölze als Highlight

Das Obst-Sortiment steht vor ähnlichen Herausforderungen. Dessen Verkauf orientiert sich ausschließlich an relevanten Pflanzzeiten im Frühjahr und Herbst. Zudem ist es auf der Fläche wenig präsent, da es meist in sicheren Stellagen in weniger attraktiven Bereichen ausgestellt wird. Doch Obstgehölze brauchen einen Platz auf der Pole-Position! Ihre Vielseitigkeit darf viel stärker betont werden und ist Anlass sie Rund ums Jahr auf der Fläche in Szene zu setzen:

  • Sie sind in jeder Größe kultivierbar und schnittverträglich
  • Eine Bereicherung für Mensch und Natur durch Blüten im Frühjahr
  • Bäume – wie Birne, Aprikose oder Süßkirsche – sind klimarobust, spenden Schatten, sind Lebensraum für Tiere
  • Eine Bereicherung für Mensch und Natur zur Ernte im Sommer und Herbst
  • Wertvolle Strukturgeber im Winter durch mehrjähriges Geäst

 

In zentraler Platzierung kann mit dem ästhetischen Mehrwert gezielt gespielt und geworben werden:

  • Hochstämme als bedeutsamer Haus- oder Geburtsbaum
  • Spalier-Obst als attraktiver Sichtschutz
  • Beeren-Stämmchen aller Art als Eyecatcher-Kübelpflanze
  • Wein, Kiwi und Maracuja als dionysische Freude an der Pergola
  • Sortenvielfalt an Heidel- oder Johannisbeeren als niedrige Hecke

 

Vernetzen: Alles ist besser im Tandem

Steigern Sie die Präsenz von Selbstversorger-Sortimenten noch, indem Sie sie mit anderen Verkaufsbereichen kombinieren.

  • Food & Living: Die Grillecke oder der Bereich für Outdoor-Möbel eigenen sich hervorragend, um mit Obst- und Gemüsemodels belebt zu werden. Die Wertigkeit dieser Artikel steigert gleichsam das Ansehen des Selbstversorger-Sortiments
  • Farm & Taste: Kulinarik ist ein wichtiger Teil für mehr Erlebnis im Gartencenter. Nichts macht eine Pflanze verführerischer, als wenn das schmackhafte Endprodukt gleich mit präsentiert wird. Farmer-Shops sind beste Bühne für leckere Verkostungen von Früchten, Säften oder Tees.
  • Mix & Match: Der Trend zu Pflanzengesellschaften ist ungebrochen. Kombinieren sie schmackhafte Nutzpflanzen, aromatische Kräuter und dekorative Blühpflanzen auf der Fläche miteinander. Informieren Sie die Kunden dazu, wie sich die Pflanzen durch Allelopathie gegenseitig fit halten und füreinander Bestäuber anlocken.
  • Tools & Crops: Durch die Regel „Trocken zu trocken, Nass zu nass“ werden Saatgut und sämtliches Anbau-Zubehör gern getrennt von den frischen Pflanzen präsentiert. Eine logische, aber wenig verkaufsfördernde Variante. Ein Versorger-Projekt will versorgt sein und daher gehört dieses stimmige Warenpaket unbedingt zusammen.

 

Neudenken: Vielfalt im frischen Look

Masse ist klasse und gerade im Selbstversorger-Sortiment können wir reichlich Arten und Sorten anbieten. Die Kunden mögen es jedoch übersichtlich und navigieren mühsam durch ein Überangebot. Clevere Themenwelten und ausgewählte Akzente sind beste Helfer.

 

Themenwelten zum Ausprobieren:

  • Klassisch in der Einteilung sind Themenwelten wie der „Heilkräuter-Hort“, das „Ewige Gemüse“ oder das „Kräuter-Land“. Als Highlight setzen Sie stets einen Pflanzen-Star in Szene und veran­stalten Sortenschauen z.B. mit der beliebten Tomate
  • Ausgefallen und flexibler sind Themenwelten wie der „Hochbeet-Garten“, der Tisch mit „Essen-aus-aller-Welt“ oder der „Urban Food-Dschungel“. In diesen offenen Konzepten punkten Sie mit Kollektionen z.B. Tiny-Sortiment, Hitzekünstler-Auswahl oder Schatten-Ernte.

 

Akzente setzen mit Food-Trends:

  • Vegan-King: Fleischlose Ernährung mit der Geschmacks-Vielfalt von Pilzen findet immer mehr Anhänger. Fertig präparierte Boxen und Stämme sind das perfekte DIY-Experiment für die Kunden.
  • Spicy-Bombs: Die würzige Pflanzen-Power von Ingwer, Kurkuma, Wasabi und Chili regt den Stoffwechsel an. Gerade die junge Generation mit ihrer Snack- und Shot-Kultur fliegt auf die Scharfmacher.
  • Protein-Kick: Neu entdeckt als gesunde Sattmacher, erleben Hülsenfrüchte und Nüsse eine Renaissance. Ihr Proteinreichtum hilft auf mehr Fleisch und Milchprodukte zu verzichten.

 

Und wo geht die Reise hin? Immer mehr Erlebnishöfe entstehen. Mit Farmer-Shops, Selbstpflücke und Saison-Festen entwickeln sie sich zu beliebten Ausflugszielen. Hier lässt sich gut beobachten, was die Menschen auch in Zukunft anziehen wird: gesunder Genuss, werken mit den eigenen Händen und zusammen eine gute Zeit haben. Das sind wahrhaft rosige Aussichten für Obst, Gemüse und Co.!

Deutliche erkennbare Themenwelt, dank herausragendem Stelen-Schild. Die Orientierung stimmt – ein nostalgischer Küchen-Herd dient zusätzlich als Fokuspunkt.

Die Gartenküche wächst im Werte-Segment. In rotem Ambiente kommen Kräuter und Grillen für eine Glory-Story zusammen.

Ein aromatisches Gesamtpaket, denn Töpfe und Dünger stehen gleich anbei. Im Mix & Match mit Blühpflanzen sind die ready-2-go Geschenkkörbe gleich doppelt attraktiv.

Kleine Fläche, viel Ertrag! Vertikal Farming ist im Kommen und ein echtes Highlight in der Themenwelt des Urban Food-Dschungel.

Kulinarik bereichert die Sortimente. Gerade Säfte und Limonaden aus regionaler Produktion sind im Zuge der Liquid Evolution besonders angesagt. Frisch gepresst eigenen sie sich herrlich.

Lässig, cool, selbstgebaut – ein tolles Beispiel für lebensechtes Farming und attraktive Gestaltung mit Säulenobst und Palmkohl.

Lernen, inspirieren und schauen lassen, wie es wächst. Die Kunden lieben Modelle, welche rund ums Jahr die Fläche bereichern.

Mehr Visibility fürs Selbstversorger-Sortiment. Auf der traditionellen Herbstfläche wird Spalier-Obst zwischen Chrysanthemen, Stroh und Zinkelementen platziert.

Neues entdecken und neu kombinieren! Exotische Food-Sortimente aus fremden Kulturen setzen für Kunden frische Akzente in der Themenwelt des „Global Garden“.

Perma-Veggies sind auf dem Vormarsch. Mehrjährig, wetterfest, pflegeleicht und vielfältig durch Blatt- und Blütengenuss.

Piktogramme bringen Ordnung und Farbe auf die grüne Fläche. Kunden lieben einfache Botschaften und orientieren sich gerne ohne zu Lesen.

Pilze sind frischer Wind im Farming- Sortiment. Die fertig präparierten Boxen bieten den Kunden schnelle Erfolgserlebnisse und reichen Erntespaß.

Snacking-Vielfalt kombiniert mit emotionaler „Familienbaum“ Botschaft. Mehrwert ist für die Kunden das Zünglein an der Waage.

Zeigen Sie Vielfalt! Tomaten sind in Farben- und Formenreichtum besonders beeindruckend. Das animiert zum Shoppen von Neuzüchtungen und alten Sorten.