von Oda Pistorius

Naturthemen haben Hochkonjunktur! Fragen zu Klima, Digitalisierung und Zukunft machen die Menschen gerade unruhig und ungeduldig. Zu Recht, denn der Artenschutzbericht spricht Bände und Ereignisse wie Stürme und Überschwemmungen stärken eine gewisse Alarmbereitschaft. Gleichzeitig stellen wir fest, dass wir in der digitalen Welt versinken und nur der Gang in die Natur ein Detox-Mittel darstellt.

Die Menschen wollen aktiv anpacken, etwas tun, einen Beitrag leisten, dass diese grüne, wilde Welt für uns und unsere Nachkommen bewahrt bleibt.

Umso schöner, wenn sich mit engagierten Betrieben Projekte zur Naturförderung umsetzen lassen. Die Baumschule Schopf aus Nürnberg hat den Trend erkannt und ihr bestehendes Konzept aus Erlebnisgärten um einen spannenden Neuzugang bereichert. Am 30. September 2022 konnten die ersten Besucher den neun Naturgarten bestaunen.

„Mach mit und leiste Deinen Beitrag!“ ist das Motto des Gartens, welcher darum wirbt, die heimische Grün-Oase ganz oder teilweise naturnah umzugestalten oder schonend zu bewirtschaften

Lebensraum für Tiere

Die neue Erlebnis-Fläche überzeugt durch die Vielfalt an Unterkünften für heimische Tiere, die sich auch in kleinsten Gärten nachbauen lassen. Insektenhotels, Vogelnistkästen und Igelhäuschen sind sicher schon bekannte Klassiker. Aber wussten Sie, dass sich drei Viertel aller Wildbienen-Arten erst durch ein Sandarium in Ihren Garten locken lassen? Eidechsen sind exotische, unbekannte Besucher, aber Naturstein­mauern aus Muschelkalk zum Verstecken und Steinplatten zum Aufwärmen machen sie schnell zu Dauerbewohnern des Naturgartens.

Ihr Garten ist noch jung und Bäume und Sträucher dürfen noch ein paar Jährchen wachsen? Lassen Sie sich, wie Christian Schopf, vom stylischen Vogel-Tower des Künstlers Tom Hare inspirieren. Die kreative Holz-Installation fügt sich durch ihre organische Bauweise perfekt in den Naturgarten ein und bietet kleinen Flattermännern Schutz, Brutraum und stellt Nistmaterial zur Verfügung

Ein Schwerpunkt des Gartens liegt auch in der naturnahen Bepflanzung, die mit vielfältigen Kombinationen aus Gehölzen und Stauden überzeugt. Alle haben einen Nutzen für Mensch und Tier und sind als heimische Arten ideal angepasst und am richtigen Standort absolut pflegeleicht. Um das Bodenleben in Schwung zu bringen und eine reiche Nahrungsgrund­lage für Vögel und Kleintiere zu schaffen, wurden alle Beete mit verschiedenem Mulchmaterial wie Laub oder Miscanthus-Häcksel bestreut.

Genussraum für den Mensch

Die Menschen werden eingeladen, den Garten als Erlebnisort rund ums Jahr zu nutzen, die facettenreiche Natur aktiv zu erleben und sich selbst neu zu spüren. Daher wurde ein Naturgarten-Haus als meditativer Ruhe- und Rückzugsort geplant. Bauliches Highlight dieser heimeligen Oase im Stil eines Hobit-Home ist die schwungvolle Dachlinie, welche bis auf den Boden reicht. Zusammen mit der üppigen Dachbegrünung und dem verwendeten Lärchen-Holz entsteht ein herrlicher Natur-Look.

Zur Selbstversorgung und Entspannung wurden Hochbeete im 4-Jahreszeiten-Anbau realisiert, ein Kompostplatz geplant, ein Senkgarten mit Feuerstelle entworfen, Sitzplätze und Entspannungsliegen kreiert.

In dieser natürlichen Umgebung dürfen die Menschen Achtsamkeit erfahren und selbst üben. Darin liegt wohl die wahre Faszination des Naturgartens: einmal nichts zu tun, zu beobachten, zu genießen, sich zu besinnen. Die Besucher dürfen sehen lernen, was sie verlernt haben zu sehen.

Das heißt: Bad-News, Katastrophen-Stimmung, Maximum-Life und Info-Flut auf AUS, …

… Sinnlichkeit, Kleine-Momente, Wahrhaftigkeit und Natur-Spüren auf AN!