Wa(h)re Werte: Winterlicher Blütenzauber

10. Juni 2021

Wa(h)re Werte: Winterlicher Blütenzauber

Antje Verstl für DEGA Grüner Markt (Ausgabe 1-2/2020)

 

Im Winter zeigen sich die wahren Helden unter den Gehölzen. Sie bringen Farbe in den tristen Garten. Wenn die meisten Pflanzen ihre Winterruhe halten, haben sie ihren großen Auftritt. Die Natur hält viele Kostbarkeiten für uns bereit.

So ein Frühblüher ist auch eine gute Nahrungsquelle für die ersten Insekten, die es bei milden Temperaturen schon aus ihrem Nest  holt. Der ein oder andere Flugakrobat kann durchaus schon unterwegs sein.

Und auch uns erfreuen Pflanzen mit ihren tollen Blüten und ihrem intensiven Duft.

Diese Drei sind eine Bereicherung  für unsere Gärten.

 

Schattenblume- Duft der Sinne

Schattenblume – Sarcococca humilis: Das westliche und zentrale China ist die Heimat der noch selten bei uns gepflanzten Art. Sie wächst im Unterholz der schattigen und dichten Wälder. Daher kommt auch ihr Name: Schattenblume. Groß wird sie nicht. Ein kleiner  kräftig verzweigter Busch von 50 cm macht ihn zum Liebling für kleine und große Gärten.

Von Januar bis März verströmen die unzähligen, unscheinbaren büscheligen Blüten einen lieblichen Duft, der an Honig erinnert. An einem schattigen Eingangsbereich in Kübel oder ins Beet gepflanzt können Gäste diesen intensiven Duft bewundern.

Dieser betört nicht nur unsere Sinne, sondern auch die der Insekten.

Die immergrüne Pflanze wächst langsam und ist als kleine Hecken- oder Einzelbepflanzen  hervorragend geeignet

Nicht weniger interessant sind auch die schwarzen Beeren, die das ganze Jahr den Strauch schmücken. Gerade in den Wintermonaten, sind die Blatt-, Blüten- und Fruchtkombination schön anzusehen.

 

Mahonia – ökologisch wertvoll

Mehr als 70 Arten sind von der  aus  Asien stammenden Mahonia bekannt.  Von Januar bis April ist die Blüte der Mahonia x media ´Wintersun` eine Augenweide, da sie in den Wintermonaten der Kälte trotzt. Noch selten ist die Schönheit in den Gärten zu finden. Ihre kräftigen gelben Blüten ragen aus dem dunkelgrünen und  stachligen Laub hervor.

Auch die dunkelblauen Beeren sind nicht nur ansehnlich, sondern auch reich an Vitamin C, nur die Zitrone übertrifft noch diesen Gehalt. Zudem lassen sich aus ihnen auch köstliche Marmeladen herstellen.

In Amerika tragen die Beeren den Namen  „Rosinen von Oregon“ oder auch „Oregon-Trauben“ und werden zu köstlichem Wein verarbeitet.

Im Zuge des Klimawandels ist die Mahonia eine wichtige Trachtpflanze, da  in verschiedenen Regionen Hummeln schon früh unterwegs sein können. Ab einer Temperatur von 10 Grad sind sie schon aktiv. Die „Mahonia“ bietet jetzt eine essenzielle Nahrungsquelle, die maßgeblich dazu beiträgt das Überleben unserer Bestäuber zu sichern.

Sehr zu empfehlen ist auch die wunderbare Sorte „Buckland“

 

Heckenkirsche – Sommerlicher Duft zur Winterzeit

Geissblatt – Lonicera purpusii: Das Geissbatt ist von großer Artenvielfalt. Aber diese Winterduft–Heckenpflanze ist eine Besonderheit in ihrer Gattung.

Sie ist eine gärtnerische Kreuzung aus Lonicera fragrantissima und Lonicera standishii. Auffallend ist die weiße Blüte. Ein intensiver Duft nach Honig umhüllt die Pflanze und beglückt nicht nur uns in den kalten Wintermonaten.

Der frühe Blütenpollen ist eine wichtige Bienennahrung. Sehr wertvoll ist der reichhaltige Nektar auch für unsere frühfliegenden Schmetterlinge.

Die reifen Beeren im Juni sind der Leckerbissen für viele unserer heimischen Vogelarten.

Wird der Winter nicht zu kalt, verbleibt ihr Laub an der Pflanze. Das ergibt ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Laub und Blüte, deren Farben cremeweiß und dunkelgrün in einem prächtigen Ensemble verzaubern.

Ob als Gruppen- oder als Einzelpflanzung, sie ist pflegeleicht und macht sich mit ihrem dichten Wuchs hervorragend als Sichtschutz.

 

 

Bild: © Gabriela Beres